Im Namen der Thora
Titel: Im Namen der Thora –
Die jüdische Opposition gegen den Zionismus
ISBN: 9783758302435
Preis: 24,00 €
Herausgeber: Abraham Melzer
Autor: Yakov M. Rabkin
Mehr als ein Jahrzehnt musste vergehen, bis dieses Buch auf Deutsch erschien. Davor wurde es in vierzehn andere Sprachen übersetzt. Als vor einigen Jahren die hebräische Ausgabe publiziert wurde, geriet das Buch in eine Debatte über den Zionismus und den zionistischen Staat, der in den israelischen Medien mit großer Lebhaftigkeit geführt wurde. Anlass für diese Debatte war die wachsende Sorge um die Zukunft der Juden, auch jener in Israel, eine Sorge, die auch mich dazu bewegte, mich mit diesem Thema zu beschäftigen.
Tatsächlich ist die Idee zu dieser Arbeit in Israel entstanden, im Laufe eines Seminars über jüdisches antizionistisches Denken. Die meisten Teilnehmer auf diesem Seminar waren religiöse Juden und engagierte Zionisten, einige von ihnen wohnten in den von Israel im Jahre 1967 besetzten Gebieten. Sie wollten verstehen, warum der Zionismus, den sie ganz selbstverständlich als etwas grundsätzlich Positives und Jüdisches betrachteten, von den meisten Rabbinern und jüdischen Religionsgelehrten abgelehnt wurde.
Warum sollte diese innerjüdische Debatte, so faszinierend sie in intellektueller Hinsicht auch sein mag, deutsche Leser interessieren? Zumindest aus zwei Gründen: Erstens konzentriert sich das aktuelle deutschsprachige Narrativ über die Juden auf die Dichotomie zwischen Kosmopoliten (wie dem Emigranten Herbert Marcuse) und Nationalisten (wie dem Zionisten Gershom Scholem). Diese duale Vorstellung erkennt die traditionellen Juden nicht als Europäer an und wird zugleich dem jüdischen Pluralismus nicht gerecht. »Es muss ein Raum geöffnet und neue Konzepte für die jüdische europäische Geschichte erdacht werden, um das traditionelle Judentum zu integrieren« (Hacohen, 14).
Mein Buch öffnet diesen Raum, indem es den deutschen Leser in einen Konflikt einführt, der sowohl kosmopolitische als auch traditionelle Juden involviert. Zweitens klärt dieses Buch die weit verbreitete Verwechslung von Juden und Israel auf.